Kauderwelsch

Am Anfang werden Sie vielleicht von den Beschreibungen der Auktionstexte etwas überfordert sein – das geht fast jedem so. Sie werden die meisten Kurzformen bald beherrschen. Wichtig ist, dass Sie die Kürzel zu den Buchgrößen verstehen. Oft ist von „Folioformat“ oder von „Oktav“ die Rede. Die unten stehende Grafik zeigt, was in etwa gemeint ist (es sind Richtwerte, was ein „Großfoliobuch“ ist und wo die Grenze zum Folioformat verläuft, darüber kann man auf der Stelle einen prima Glaubenskrieg führen. Im Prinzip handelt es sich um die alten Buchlagen. Das erkennt man noch an den Kürzeln 20 (Folio) 40 (Quart), 80 (Oktav). Wenn Lagen gefaltet wurden, verdoppelt sich die Blattanzahl – so ähnlich wie wenn Sie ein Din A4 Blatt falten. Simpel eigentlich – wenn man es weiß…


Neben den Größenangaben werden Sie vermutlich auch durch Angaben wie "2 Exemplare im VD16!" oder: "Nicht bei Darlow-Moule" etc. verwirrt werden. Es handelt sich um Bibliothekskatalloge zu alten Büchern. Wenn man die Seltenheit eines Buches abgleicht, ist es sinnvoll in Bibliotheken zu suchen, die viele alte Bücher sammeln. Das sind für Europa generell die englische Bibelgesellschaft (Darlow und Moule), die Münchener Staatsbibliothek (gemeinsam mit Wolfenbüttl) betreiben den "VD16" und "VD17". Großer Vorteil bei letzterem: Man kann im Internet im VD16 suchen!

Die umfassendste Sammlung alter Bibeln findet sich aber in der Landesbibliothek in Stuttgart. Leider ist der dortige Katalog nicht über das Internet zugänglich und die Bücher, in denen die Bibelausgaben publiziert wurden ist erstens unerschwinglich und zweitens auch schon wieder 10-20 Jahre alt (je nach Alter der Bibeln).


Vieles werden Sie selber herausfinden - mit dem Internet ist das alles gut machbar - es braucht aber Zeit.